Seitstütz

Hallo Yogis,

der Seitstütz/ Vashishtasana verkörpert in wahrsten Sinne Stabilität.

Ausschauend wie ein auf der Seite liegendes “ T “, schenkt die Haltung Kraft und Form. Den Körper als Gefäß betrachtend, wie z.B. eine Vase, ist es wichtig, dass die äußeren Wände stabil und haltend zu erleben sind. Wären diese Wände labil und brüchig, verlieren die inneren Körperbestandteile ihren Schutz.

Hätte die “körperliche Vase“ einen Riss könnten wir immer wieder Wasser nachfüllen ohne Bestand. Erst wenn die Wände wieder tragend und stabil sind, brauchen wir uns nicht mehr damit zu beschäftigen ständig Wasser nachzufüllen, sondern haben die Möglichkeit die Schönheit der Blumen zu betrachten, die in ihr stehen.

Wir sehen uns am Mittwoch. Ich freue mich auf Dich.

Andrea Stern

Seitstütz

yoga_seitstütz_asana_bauch

Sanskrit: Vashishtasana

Die Asana schenkt Halt und Form im Äußeren zum Schutz aller inneren Körperbestandteile.

Technik:

Ausgangsstellung ist die soggenante „Schiefe Ebene“, bekannt auch als Liegestütz-Haltung.

  1. Vierfüßlerstand – Platziere deine Hände stabil unter dem Schultergelenk und trete auf die Füße nach hinten in die Schiefe Ebene
  2. Halte dabei deine Körpermitte aktiv um somit ein Durchhängen im unteren Rücken – Hohlkreuz zu vermeiden.
  3. Setze die rechte Hand in die Mitte der beiden Hände und drehe dich auf die rechte / linke Seite.
  4. Komme auf die jeweilige Fußaußenkante und staple den oberen Fuß drauf.
  5. Im Seitstütz angekommen, atme ruhig und gleichmäßig weiter.
  6. Dein Becken zieht nach oben Fuß und Hand sind fest am Boden.  Aktiviere den Halt über die gesamte Körperseite.
  7. Nach ein paar Atemzügen, wechsele langsam auf die andere Seite.
  8. Mit der Ausatmung drehe dich zur Mitte zurück, setze die Knie am Boden ab, um dich so vom Vierfüßlerstand zurück in die Position des Kindes zu schieben. Lass alles los, spüre nach!

Variation: Vashishtasana kann mit verschieden Beinpositionen durchgeführt werden.

Wirkung:

Die komplette seitliche Rumpfmuskulatur wird gekräftigt.

Um nochmals das Zusammenspiel der äußeren und inneren Form unseres Körpers zu betrachten finde ich die Worte von Sir John Woodroffe in seinem Buch „Die Schlangenkraft“ sehr treffend:

„Diese Zellen vereinigen sich und formen verschiedene Körperbestandteile wie Flüssigkeiten, Haut, Nerven, Muskeln und Knochen, Drüsen und Organe und erschaffen somit alle zusammen ein neues Bewusstsein. Wir sind, so könnte man sagen, eine Gemeinschaft unterschiedlicher Stimmen, wobei jede zur Harmonie der Gesamtgruppe beiträgt, sich aber nach wie vor ihre einzigartige, vernehmenswerte Botschaft bewahrt hat. Die Yogis kratzen die Oberfläche des Bewusstseins an, dessen am deutlichsten spürbare Manifestation der eigene Körper ist.“

Affirmation:

Geschützt und stabil getragen bin ich im äußeren und inneren Sein lebendig.